heute abend war in der Abendschau des rbb ein aktueller Bericht über Wildunfälle. Wie so oft war ein Ansprechpartner des Senders der Vorsitzende des ökologischen Jagdvereins Mathias Graf von Schwerin. Die üblichen Schuldzuweisungen von ihm an die Jägerschaften waren nicht nur unwahr sondern auch völlig übertrieben und betrafen natürlich nicht die Jäger des ÖJV.
Es wäre vielleicht notwendig den RBB als Sender des Öffentlichen Rechts wieder mal auf seine Pflicht einer objektiven und neutralen Berichterstattung hinzuweisen.
Auch die Frage warum der LJVB als größter Jagdverband in Brandenburg nicht zu diesem Thema befragt wird sollte geprüft werden.
ca. 100 Mitglieder vom ÖJV und 10.000 des LJVB wo ist die Ausgewogenheit ?
Weidmannsheil
Peter-C.Neigenfind
Öffentlichkeitsarbeit
JV Bernau
Lieber Herr Neigenfind,
Ihr Ärger über den Entwurf einer DVO Jagd durch die OJB des Landes Brandenburg teile ich voll und ganz. Wir haben unseren ablehnenden Standpunkt ja auch sehr deutlich vertreten und gefordert, das ganze Vorhaben einzustellen. Der OJB weht aber auch von anderen Verbänden der Wind ins Gesicht, sodass wir hoffen, dass die DVO so endet, wie die Kreisgebietsreform.
Beste Grüße und Weidmannsheil
Matthias Schannwell
Liebe Weidgenossen,
der Artikel hat nicht nur mich
sondern auch so manch anderen WG fassungslos gemacht.
Es irritiert mich vor allem das
eine Landesregierung (Forst ? ) sich über das Bundesjagdgesetz hinweg setzen kann
unter dem Deckmantel einer Durchführungsverordnung. Bei einer
der letzten Veranstaltungen des LJVB verkündete
der Landesbetrieb Forst noch
großspurig "die Hegegemeinschaften seien unverzichtbar"
Mit dem Entwurf zur Rehwildbejagung,
Abschussverlängerung auf den Rehbock bis
31.1. !!! wird die Arbeit der
Hegegemeinschaften aber praktisch untergraben bzw. völlig in Frage gestellt.
Dies wie immer unter dem Deckmantel
des Wildverbisses. Ich gehe u.a. seit 1988 in Tschechien im Lankreis Pribram zur Jagd. Da ich dort auch
eine Zweitwohnsitz habe bin ich auch Mitglied im Jagdverband der CZ und habe einen Jagdschein der CZ.
Die Jagdzeiten dort sind änlich dem Bundesjagdgesetz teils sogar kürzer. Rehbock:16.5. - 30.9.
Ricken 1.9. - 31.12. Rothirsch 1.8. - 15.1. Damwild 16.8. -31.12. Wildverbiss ist kaum
vorhanden,allerdings werden auch nur wenige große Gesellschaftjagden
durchgeführt und die Jagdzeiten strickt
eingehalten. Aber wie von mir schon öfter auch in der Öffentlichkeit verkündet:
Der Forst Brandenburg hätte
am liebsten einen Wald ohneWild. Diese beweisen schon die
Gesellschaftsjagden vieler Forstämter wo es für Rot- und
Rehwild keine Abschusskriterien mehr gibt und falls der Jäger die
Rotwildtrophäe nicht mitnehmen will diese mittels
Kettensäge für die Knopfindustrie ? entfernt wird.
Wir haben gerade in den
Hegegemeinschaften genug Diskussionsstof mit unseren
Mitgliedern da u.a. einige gerne
mehr Abschüsse tätigen würden als es der von uns genehmigte Abschussplan hergibt. Ich bin seit
18 Jahren Vorsitzender der Hegegemeinschaft Niederwild Barnim Süd. Seit dieser Zeit
bemühen sich meine Vorstandkollegen und ich eine aktive Hegegemeinschaft zu erhalten. Das
Problem eines neuen Vorstandes steht bei uns seit 6 Jahren im Raum. Leider bisher ohne einen
einzigen Personalersatz. Unter diesen neuen Umständen muß ich bereits für 2018 den Fortbestand
der Hegegemeinschaft in Frage stellen.
Und zum neuen Entwurf der DVO-Jagd:
warum stellt der DJV solche Praktiken nicht in Frage und reicht zusammen mit dem LJVB mal eine
Musterklage ein. Ich glaube die Zustimmung der Mehrheit unserer Mitglieder ist den Verbänden
sicher.
Peter-C.Neigenfind
Vorsitzender der Hegegemeinschaft
Niederwild Barnim Süd
Antwort vom RBB vom 28.11.2017
Sehr geehrter Herr Neigenfind,
vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre kritischen Zeilen an den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Bitte entschuldigen Sie die äußerst verspätete Antwort.
In Ihrer E-Mail äußern Sie sich zum Beitrag "Jäger erlegen zu wenig Wild" aus der Sendung "Brandenburg aktuell" vom 12.11.2017.
Es tut uns sehr leid, wenn Sie das Gefühl hatten, dass wir das Thema nicht ausgewogen betrachtet haben. Seien Sie versichert, das war ganz sicher nicht unsere Absicht. Bereits eine Woche zuvor berichteten wir in der Sendung "zibb" vom 02.11.2017 in dem Beitrag "Erhöhtes Risiko für Wildunfälle" ausführlich über den Anstieg der Wildpopulation. Hier kommt Torsten Reinwald, Sprecher des Deutschen Jagdverbandes zu Wort und äußert ganz deutlich: "Die Jäger machen ihre Hausaufgaben".
Wir bedauern, dass Sie die Darstellungen und Äußerungen von "Interessenvertreter" als einseitig empfinden, ist es doch unser Anliegen, durch Äußerungen der verschiedenen Seiten und eine mögliche Gegenüberstellungen der Parteien ein neutrales Bild zu erzeugen. Als Einstieg hat die Redaktion selbstverständlich bewusst Herrn Mathias Graf von Schwerin interviewt, da die Aussagen polarisieren und die Meinungen von Jägern spaltet. Wie Sie aber auch festgestellt haben, war es uns ebenfalls ein Anliegen, die andere Seite, in Form von Jan Engel, Sprecher des Landesbetriebes Forst, zu Wort kommen zu lassen. Herr Engel nimmt klar Stellung zu den eingangs genannten Vorwürfen und sagt: "
Es wird seit vielen Jahren immer mehr Wild geschossen. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass es immer höhere Wildbestände gibt. Weil wir in der Regel nur etwas mehr als den Zuwachs abschöpfen."
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