Der 29. Landesjägertag fand am 6.5.2017 auf Schloss Diedersdorf statt.
Unsere Jagdhornbläser-Gruppe Hubertusstock eröffnete die Versammlung. Präsident Dr. Wellershoff begrüßte die anwesenden Gäste.
Staatssekretärin Dr. Schilde, Jürgen Hammerschmidt, Gregor Beyer, Torsten Reinwald, Hubertus Kraut ,der Ehrenpräsident Wolfgang Bethe u.w.
Frau Dr. Schilde würdigte die Leistung, vor allem die Ehrenamtliche, der Jäger. Dies umfasse auch die Ausbildung und Prüfung angehender Jäger. Eine Verringerung der Wildschäden müsse angestrebt werden, dies betreffe auch Deichanlagen. Die Aktion kleine Kugel für Frischlinge sei ohne Erfolg beendet. 14 Frischlinge in einem Jahr seien nicht diskutabel. Der Bericht über Wölfe sei von Brandenburg und dem Bund fertig gestellt. Die Veröffentlichung werde weitere Diskussionen anfachen. Diese müssen jedoch sachlich geführt werden.
Gregor Beyer erwartet das „Jahr der Wölfe“ Die durchgeführte Nacht der Wolfswachen sei ein voller Erfolg gewesen. Über 800 Teilnehmer aus allen Vereinen und Bevölkerungsschichten waren beteiligt. Die Zusammenarbeit von Verbänden führe zum Erfolg. Dies betreffe auch die Hegegemeinschaften deren oft versprochene Stärkung leider immer noch nicht umgesetzt ist.
Wie sollen wir künftig mit geschützten Tierarten umgehen. Soll der Wolf ins Jagdrecht ?
Wir als Jäger sollten die Entscheidung nicht aus der Hand geben. Wildschadenersatz durch Wölfe dürfte nicht eingefordert werden. Dazu müsste der § 29 erst geändert und die Wölfe zu Vegetariern werden.
Zur Delegiertenversammlung übernahm Ole Niemczik die Leitung.
Präsident Dr. Wellershoff stellte den Rechenschaftsbericht vor und bedankte sich bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle. Da fast die gesamte Mannschaft neu angetreten war sei eine tolle Leistung erbracht worden. Der Umbau der Geschäftsstelle in ein Service Center sei auf gutem Wege. Bereits jetzt seien an zwei Tagen Abendsprechstunden eingerichtet worden.
Die Mitgliederwerbung zeige Erfolge, Ende 2016 konnten wir über 9660 Mitglieder registrieren, Tendenz steigend. Selbst der Altersdurchschnitt sei durch Beitritt vieler jüngerer Jäger gesunken.
Jagdliche Probleme müssen auch mit den Grundeigentümern besprochen werden und die Diskussionen mit den Hegegemeinschaften weiter geführt werden. Jagd in Schutzgebieten ist kein Tabu den dort steigt die Vermehrung explosionsartig. Weiterhin dürfen die Annahmestellen für Trichinenproben nicht weiter ausgedünnt werden.
Für die Weiterentwicklung und Bestehen des Verbandes ist eine Beitragserhöhung unumgänglich.
Prof. Dr. Pfannenstiehl war der Auffassung das einige Themen kritikfähig seien. Eine weitere Verlängerung der Jagdzeit auf Rehböcke bis zum 31.1. komme nur dem Landesforst zu gute. Keine Fehlabschüsse bei Drückjagden. Das Bachen deren Frischlinge keine Streifen mehr hätten, nicht mehr „führend“ und somit Bejagd werden können, eröffne weitere Probleme der Wildschäden.
Hier müsse der Verband eindeutig Stellung beziehen.
WG Hohmann sprach Probleme bei der Jungjägerausbildung an. Hier gebe es in manchen Bereichen deutliche Mängel, z.B. in der Wildhygiene. Bei etwa 350 Prüflingen sei die Zahl von ca. 200 Prüfern etwas zu hoch. 20% sei die aktuelle Durchfallquote. Zur Verbesserung sind künftig Prüfungsstützpunkte des LJVB geplant.
Der Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters wies überraschend ein positives Ergebnis aus.
Die Prüfung durch die Rechnungsprüfer, welches von Wolfgang Schmidt vorgetragen wurde, ergab keine Beanstandungen.
Bei der nachfolgenden Diskussion zu den Rechenschaftsberichten und der Beitragserhöhung gab es leider viele unsachliche Vorwürfe und Polemik. Es wurde z.B. mehr Transparenz vom Vorstand gefordert, aber Abstimmungen wurden von einigen als geheim gefordert. Eine Finanzanlage des Vorstandes mit 6% !! verzinst wurde in die Nähe von Betrug gerückt. Die geplante Beitragserhöhung von 20.-€/Jahr, die erste seit 15 Jahren, würde manchen Jäger seiner Jagd berauben. Rund 1,67 € ist dies monatlich. Mancher Jäger benutzt eine Munition die das doppelte und mehr kostet. Ergebnis: Auf einer Delegiertenversammlung sollte man Ton und Umgang miteinander doch unter Kontrolle halten.
Bei den nachfolgenden Abstimmungen wurde jedoch der Beitragserhöhung sowie der Entlastung des Vorstandes und dem Haushaltsplan 2018 mit großer Mehrheit zugestimmt.
Auszeichnungen erhielten u.a.: unser Vorsitzender Jörg Stendel die LJVB Verdienstnadel in Silber und Lutz Hamann in Gold.
Beim parallel laufenden Bläserwettbewerb konnte unsere Bläsergruppe Hubertusstock den 3.Platz erringen sowie im Einzelwettbewerb Kai Hamann ebenfalls den 3.Platz.