Am 10.Mai fand der Landesjägertag erstmalig im
Kongresszentrum Potsdam statt. Trotz einiger Kritik empfand der überwiegende
Teil der Anwesenden die Räumlichkeiten als positiv.
234 Delegierte waren angemeldet, 16 % waren nicht erschienen.
Warum läßt man sich wählen und es erscheinen weder die Gewählten noch die
Ersatzdelegierten?
Der JV Bernau war
jedoch vollzählig.
Um unnötige Einzelanreisen zu sparen hatte Lutz Hamann
wieder einen Bus für Hin- und Rückfahrt organisiert. Dem JV Eberswalde hatten
wir, mit Haltepunkt in Eberswalde, die Mitfahrt angeboten leider ohne Reaktion
!!
Schade.
Die Eröffnung des Landesjägertages erfolgte durch die
Bläserinnen und Bläser der Gruppe Stückener Heide.
Präsident Bethe begrüßte die anwesenden Gäste aus der
Politik sowie die Delegierten der Verbände.
Anwesend u.a. Minister Vogelsänger, Staatssekretärin
Almuth Hartwig-Tiedt und Vertreter der Parteien wie Dagmar Ziegler, Jutta
Lieske, Gregor Beyer, Benjamin Raschke. Vom EU Parlament der CDU Herr Ehlert
sowie Hubertus Kraut vom Landesbetrieb Forst.
Minister Vogelsänger eröffnete die Grußworte und dankte
für die positive Zusammenarbeit mit dem LJVB.
Dies zeige auch die breite Anwesenheit praktisch aller
Regierungsparteien. Besonders lobte er das neue Faltblatt " 7gute Gründe
für die Jagd" und die Aussage - Wir jagen, weil Jagd Freude macht-.
Das Ministerium werde auch weiter Gelder für die Jagd
bereit stellen.
Jutta Lieske stellte ihre regelmäßigen Kontakte zu den
Jägerschaften in ihrem Umfeld dar um die Spannungsbögen zu reduzieren. Sie
hoffe, dass die geplanten Änderungen des Jagdgesetzes den Wünschen der Jäger
entsprechen.
Benjamin Raschke von den Grünen verwies auf die Tatsache,
dass er überzeugter Vegetarier sei und somit die Kontaktmöglichkeiten zu den
Jägern doch gering seien. Aber es gäbe doch viele Grüne die Wildfleisch
gegenüber Fleisch aus Massentierhaltungen vorzögen.
Gregor Bayer freute sich über viele Gemeinsamkeiten
zwischen dem LJVB und der FDP. Als Jagdscheininhaber seien ihm die Probleme
hinlänglich bekannt. Die "Wahlprüfsteine" in der letzten Ausgabe "der
Jäger" sollten für viele hilfreich sein. Weiterhin verwies er auf die
Internetseite des Landtages in dem unter dem Suchbegriff Jagd aktuelle Themen
nachzulesen sind. Wir brauchen dringend die Jäger für zukünftige
Managementpläne in der Landwirtschaft und Forst um eine neue moderne Jagd zu
erreichen.
Hubertus Kraut begrüßte die hohe Anzahl der
Politikvertreter da diese auch die Umgestaltung der Landeswälder mit politisch
zu vertreten hätten. Das Waldgesetz wird novelliert und die Wildbestände müssen
den Vorgaben und Interessen von Landesbetrieb Forst und den Waldbesitzern
angepaßt werden.
DJV Präsident Hartwig Fischer ging auf die teils
problematische Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ein.
Wir sind anerkannter Naturschutzverband und müssen daher
auch unsere Leistungen und Meinungen in der Öffentlichkeit darstellen. Dazu
sind alle modernen Medien speziell das Internet zu nutzen. Unsere neu
gestaltete Internetseite freut sich zunehmender Akzeptanz.Das Problem
Jagdgenossenschaften, die versuchte Abschaffung der Fallenjagd und die
Hunde-Ausbildung an der lebenden Ente sind
einige Themen die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Auch das Thema
Berufsgenossenschaft ist noch nicht beendet. Der DJV prüft derzeit noch eine
weitere Möglichkeit der Verbandsklage.
Aktuelles Thema: Im Saarland werden die Pachtzeiten von 9
auf 5 Jahre reduziert. Wie war das mit Nachhaltigkeit ?
Zur Delegiertenversammlung gab es einige Themen die
Diskussionsbedarf hatten. Präsident Bethe erläuterte die Ablehnung der Änderung
des Jagdgesetzes durch den LJVB. So sei z.B. die Verlängerung der Jagdzeit auf
den Rehbock in einigen Revieren so ermittelt worden das deutlich mehr Böcke und
erheblich weniger weibliches Rehwild erlegt wurde. Ergebnis, die Bestände sind
erhöht und der gewünschte Effekt nicht erreicht.
Wir wollen und müssen Beute machen.
Bleihaltig oder nicht. Eindeutige Ergebnisse fehlen immer
noch. Die Verteilung von Blei im Wildkörper ist nicht geklärt. Hilfreicher
wären genauere Angaben der Munitionshersteller auf den Verpackungen z.B.
geeignet für Wildart .........., bis Gewichtsklasse .............kg und
Entfernung bis ............... m Der LJVB hat sich in den Managementplan Wolf
eingebracht. Dieser läuft 2017 aus sollte aber vorher nachverhandelt werden um
Überraschungen zu vermeiden. Die jährliche Zuwachsrate liegt bei etwa 30%.
Schätzungen über die Anzahl von Wölfen in Brandenburg liegen aber bereits bei
bis zu 90 Wölfen !
Bei den Bibern gibt es ebenfalls Klärungsbedarf. Durch
die enorme Zuwachsrate wird eine Bestandskontrolle
bzw.
eine Reduzierung gefordert.
Die Hundesteuer ist eine Kommunale Steuer und eine
Reduzierung über den Verband praktisch nicht möglich.
Hier sind die Jäger vor Ort gefordert um über die
Stadtverordneten bzw. Bürgermeister eine Reduzierung oder Abschaffung zu
erreichen.
Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret,
über dieses Thema referierte Dr. Niels Bandick vom Bundesinstitut für
Risikobewertung. Da dies ein doch sehr umfangreiches Ergebnis beinhaltet
empfehlen wir
im Internet nachzulesen. www.bfr.bund.de (Ergebnisse des
LEMISI-Projekts)
Mit der Auszeichnung von verdienten Weidgenossen wurde
durch die Jagdhornbläser der Landesjägertag beendet.