Der Landesjägertag am 5.5.2012 stand
ganz unter dem Vorzeichen der Neuwahlen des Vorstandes.
Trotzdem waren viele Gäste aus
Politik, Forst und befreundeten Verbänden erschienen.
Die Thematik der verlängerten
Jagdzeit auf den Rehbock bis 31.12. sorgte für weitere Diskussionen.
Nachfolgend einige Auszüge aus den
Grußworten unserer Gäste.
Dagmar Ziegler verwies auf die
zunehmenden Schäden in Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieben.
Zur Regulierung der Wildbestände sei die Jagd unumgänglich, allerdings seien
auch
einige Passagen im Landesjagdgesetz neu anzupassen. Der Umbau auf Mischwald sei notwendig.
Udo
Folgart begrüßte den Abschluss der 4
seitigen Vereinbarung auf dem Landesbauerntag. Damit seien alle Betroffenen > Land- und Forstbesitzer, Eigenjagden und
Jagdpächter an einem Tisch. Der Landesbauernverband werde aber jede Änderung des der
bestehenden Jagdgesetze beobachten.
Kerstin
Kaiser bestritt Hinweise auf Kontaktprobleme mit den
Jägern. Die Wertschätzung der Partei DIE LINKE zum Landesjagdverband sei weiter gut. Betreffs der Jagdzeitverlängerung auf den
Rehbock seien wir Jäger ja nicht verpflichtet diese zu nutzen. Beim Wolfsmanagement
begrüßte sie die gute Zusammenarbeit mit dem LJVB. Für DIE LINKE sei der Dialog mit der
Jägerschaft wichtig
Dr. Saskia Ludwig betonte das
die Jagd das älteste Handwerk der Welt sei. Demut vor der Natur und Erfahrung sei eine Verpflichtung diese auch an die nächsten Generationen weiter zu geben. Sind Einschränkungen der Lebensräume von freilebendem Wild durch den Forst
rechtens ? Landwirtschaft ist auch zur Erhaltung der Natur notwendig. Übergroße Flächen
sind aber kein Schutz für Wild. Das ungeordnete Aufstellen von Windkraftanlagen, jetzt
auch in den Wäldern ist unverantwortlich. Sie vertraue auf die Fachkompetenz der Jäger in
Wald und Feld.
Cornelia
Behm verwies auf viele gemeinsame
Interessen von "Bündnis 90 Die Grünen" mit den Jägern. 93 Grünbrücken seien in der Planung, leider sei die Finanzierung z.Zt. ein
Problem. Strittige Themen seien das von "Bündnis" begrüßte Bleiverbot, eine
Jagdzeitenänderung auf Schalenwild
sowie eine Herabsetzung der Mindestpachtzeiten. Weiter seien die Kirrungen bei ihnen im Visier. geschätzt 120.000 Kirrungen / Jahr beschickt mit ca. 3 Kg
Mais je Kirrung seien keine Fütterung sondern Mästung. Hier sei mehr Sachverstand
notwendig.
Jörg Vogelsänger möchte
den sachlichen Dialog fortführen. Auch öffentliche Kritik (Schreiben von Dr.
Bethe) zu den Durchführungsverordnungen werden akzeptiert. Das Problem Wald - Wild -
Mensch und Wildschäden werde durch Gutachten bestätigt. Die Schalenwildbestände in den
Wäldern müssen reduziert werden. Auch Zäunungen bergen Konfliktstoffe. Die angestrebte
Jagdzeiten-Änderungen
bleiben bestehen. Ebenso bleibt es bei der Aufstellung von Windkraftanlagen in den Wäldern wobei auf komunale Flächen das Ministerium keine Einfluß habe. Er
bedanke sich aber trotz aller Konflikte für die gute Zusammenarbeit.
Dr.
Rühmkorf vertrat die Ministerin
Frau Anita Tack. Er bedankte sich für die Unterstützung der Jäger die als einziger Umweltschutzverband flächendeckend und kostenlos unterwegs
seien. Weitere Unterstützung z.B. beim Wolfsmonotoring sei gewünscht. Müsse der Staat die Leistungen
der Jäger erbringen seie er damit hoffnungslos überfordert.
Hubertus
Kraut betonte das der Forst der größte private
Waldbesitzer im Land sei. Wirtschaftlichkeit sei daher ein zwingendes Gebot. Konflikte können und sollten daher nur gemeinsam gelöst werden,
die jagdpolitischen Aussagen werden aber umgesetzt. Allerdings müsse man auch
erkennen das auch der Forst die gesetzten Abschussziele nicht erreicht habe. Es müsse aber auch
erkannt werden das uns allen junge Jäger fehlen.
6.5.2012 Peter-C.Neigenfind
Ein Bericht von Jörg Stendel (Vorsitzender)
Spannender Wahl-Jägertag in Paaren-Glien geht zu Ende.
Der Jägertag begann wie immer mit den Statements der
eingeladenen Honoratioren aus Potitik und Verwaltung – dazu an anderer Stelle
später mehr. Eigentlich hätten ausreichend Probleme im Mittelpunkt des
Jägertages und der dazugehörigen Diskussion stehen können und sollen:
·
Wann und mit welchem Inhalt kommt die neue Durchführungsverordnung
zum Jagdgesetz (Stichwort: Bockjagd bis Dezember)?
·
damit im Zusammenhang: Wie weiter auf dem
Brandenburger Weg der Einheit von Biotop und Wildbewirtschaftung?
·
Wie weiter in der Wolfsproblematik?
·
Gibt es Neues zur Verwendung bleifreier bzw.
bleihaltiger Munition?
·
Wie weiter zum Thema Brauchbarkeit unserer
Jagdhunde?
·
Soll es weitere Gatter für die Hundeausbildung
an Schwarzwild geben?
·
Wie weiter im Naturschutz (Stichwort:
Windkraftanlagen in Wäldern)
·
Wie weiter hinsichtlich enormer Wildschäden,
insbesondere bei Energie-Pflanzen?
·
Wie weiter in puncto Öffentlichkeitsarbeit und
Mitgliedergewinnung?
·
Welche Probleme haben wir im Zusammenhang mit
der Akkreditierung zugelassener Untersuchungsstellen für Trichinen zu erwarten?
·
…
Tatsächlich im Mittelpunkt des Interesses stand jedoch, für
manche in dieser Form unerwartet: Wer wird neuer Präsident? Bethe oder
Pfannenstiel. Dass beide Kandidaten sich mühten, den Vorgang der
konkurrierenden Kandidatur als „normale“ Demokratie herunter zu spielen, machte
die Angelegenheit nicht weniger spannend.
Vorweg und für viele nicht überraschend: der alte Präsident
Wofgang Bethe ist zugleich neuer Präsident. An dieser Stelle aus Bernau:
Glückwunsch, alles Gute und Weidmannsheil! Der tatsächliche erste Gratulant war
dann auch der unterlegene Kandidat, unser (nunmehr ehemaliger) Vize-Präsident Hans-Dieter
Pfannenstiel. Eine faire, fast schon sportliche Geste! Denn die eigentliche
Überraschung war die: Hans-Dieter Pfannenstiel war bei fast 220 abgegebenen
Stimmen lediglich hauchdünn mit quasi einer Handvoll Stimmen unterlegen.
Angsichts dieses überraschenden Ergebnisses nimmt sich die
Wahl der weiteren Präsidiumsmitglieder fast wie „reine Formsache“ aus:
Neu im Präsidium bzw. in neuer Funktion sind:
·
Joachim Olbrecht (jetzt Vizepräsident, vorher
Beisitzer für Brauchtum und Hundewesen)
·
Udo Appenzeller
·
Robert Franck
·
Dirk-H. Wellershoff
Wiedergewählt wurden:
·
Wolfgang Bethe (alter und neuer Präsident)
·
Torsten Katschemba (alter und neuer
Schatzmeister)