Beim
Waschbären wächst die Jagdstrecke stetig, in
diesem Jagdjahr um sechs Prozent auf die
neue Rekordhöhe von 21.577. Die sich hinter
die-sen Erlegungszahlen verbergende
Populationsdynamik ist nicht nur für
Singvögel und Bodenbrüter eine Bedrohung.
Der Kleinbär attackiert selbst größere
Jagdhunde – manchmal mit tödlichem Ausgang
für unsere Vierläufer.
Waschbären sind laut einer aktuellen Untersuchung
des Thünen-Instituts für Waldökosysteme
mittlerweile fast flächendeckend in
brandenburgi-schen Revieren bestätigt. Während
unsere Jagdhunde in Schilfpartien bisher
hauptsächlich der Gefahr ausgesetzt waren, von
wehrhaftem Schwarzwild geschlagen zu werden,
steigt nun das Risiko von Waschbär-Attacken schon
allein durch deren hohe Verbreitung.
„Die große Aggressivität der Waschbären wird zum
Problem. Uns wurden allein in 2014 vier von
Waschbären getötete Jagdhunde gemeldet“, sagt
Joachim Olbrecht, Präsidiumsmitglied des
Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. und
verantwortlich für Hundewesen. „Und über schwere
Verlet-zungen, die häufiger vorkommen, führen wir
erst gar keine Statistik“, erklärt Olbrecht weiter
und weist auf die Bedeutung einer konsequenten
Bejagung der Waschbären hin. Diese wird allerdings
häufig durch Jagdbeschränkungen in Schutzgebieten
erschwert. Jene Flächen dienen den Kleinbären als
Rückzugs- und Verbreitungsgebiete. „Dort muss die
gezielte Fangjagd mit Lebendfallen auch in
Gewässernähe möglich sein“, fordert Olbrecht.
Auseinandersetzungen zwischen Jagdhunden und
Waschbären geschehen bei der Wildschweinjagd, wenn
die Hunde zum Beispiel Schilfgürtel nach den
Schweinen durchsuchen. Kommen sie dabei mit
Waschbären in Kontakt, ist dies für den Hund eine
ernste Bedrohung. Die Waschbären agieren in der
Gruppe. Während mehrere Tiere den Hund durch Bisse
in die Flanken ablenken, springt ein weiteres Tier
auf den Rücken und tötet den Hund durch gezielte
Nacken- oder Kehlbisse. Eine andere Strategie
besteht darin, den Hund im Wasser niederzudrücken
und zu ertränken. Gefährdet sind dabei auch große
Hunderassen, wie Deutsch-Drahthaar und
Deutsch-Kurzhaar. Jagdhunde müssen lange
ausgebildet werden und mehrere strenge Prüfungen
bestehen, bevor sie eingesetzt werden dürfen. Der
Verlust eines solchen Tieres wiegt schwer.
Waschbären sorgen auch bei vielen Hausbesitzern
für Unmut. Sie heben Ziegel an, verwüsten
Dachböden und Garagen und leeren Mülltonnen. Aber
auch für einheimische Tiere ist der Waschbär
längst zu einem massiven Problem geworden. So sind
Waschbären sehr geschickt und können mit ihren
Pfoten sogar in Baumhöhlen greifen. In Brandenburg
steigt durch sie der Druck vor allem auf Singvögel
und Bodenbrüter. Zudem bedroht der Kleinbär die
Bestände besonders geschützter Arten, wie
Großtrappe und Sumpfschildkröte.
Mit
freundlichen Grüßen und Weidmannsheil
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