Landesjägertag 2013


Präsidium 



Unsere Jagdhornbläser Hubertusstock


Am 20.4.2013 fand zum 11. mal der Landesjägertag in Paaren / Glien statt. Wie immer waren zahlreiche Vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Forst und befreundeten Verbänden der Einladung des LJVB gefolgt.



Auch unser Ministerpräsident Matthias Platzeck gehörte zu den Gästen.

 

Bedauerlich das aber nur etwa 80% der "Deligierten" erschienen sind. Die Begrüßung erfolgte durch die Jagdhornbläser des LJV Berlin. Nachfolgend Ausschnitte der Gästegrußworte.

 

Landrat des Havellandes Dr. Schröder betrachtet die Energiewende z.B. bei Biogasanlagen skeptisch. Um deren Energiebedarf zu decken werden immer mehr Monokulturen benötigt. Bereits im letzten Jahr kamen im Havelland ca. 10.000 Stück Schalenwild zur Strecke wovon 5.000 Stück Schwarzwild waren. Zielrichtung der Energiewende dürfte daher die Gewinnausrichtung sein. Ein weiteres Thema sei der Neubau von Straßen bei Ortsumgehungen.

Hier müsse mehr Rücksicht auf die Probleme für Jagd und Umwelt genommen werden.


 

Matthias Platzeck verwies auf den Respekt der Jäger vor dem Leben des Wildes. Jagd sei praktizierter Umweltschutz.


Die Erweiterung bebauter Flächen greift in die Natur ein und bedroht den Bestand vieler Tierarten. Er begrüßt nachdrücklich das deutsche Reviersystem. Die neuen EU Richtlilnien müßten sich in der Praxis erstmal bewähren. Zum Problem der Altersstrucktur wünsche er sich das mehr junge Leute den Weg zur Jagd fänden.


 

Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke) wünscht sich das der Dialog zwischen Jägern und Bevölkerung sich mehr versachliche. Jäger nutzen lediglich die Jagd als regionale Wertschöpfung. Das Problem der hohen Wildbestände kann nicht allein den Jägern angelastet werden, sondern auch der Landwirtschaft durch hohe Maismast. Erhöhter Jagddruck mit höheren Strecken bedeuten nicht gleichzeitig höhere Bestände. In das Ökosystem Wald gehört auch Wild. Hier ist Dialog besser als Konfrontation. Die Linke lehnt die geforderten Gebühren für die Waffenaufbewahrung ab.

 



Dr. Cornelia Behm (Grüne) ist der Auffassung das die Rechte der Landnutzer verstärkt werden sollten. Eine der Möglichkeiten sei z.B. die Beteiligung der Verpächter an den Wildschäden, Jäger / Verpächter zu je 50%. Man dürfe nicht alle Schäden bei den Jägern abladen. Der Ansatz zur Nutzung bleifreier Munition sei zu begrüßen, ein Verbot nicht notwendig.


Frau Behm tritt zur nächsten Wahlperiode nicht mehr an. Wir werden sie als streitbare " Gegnerin " vermissen, aber wir wünschen ihr trotzdem alles Gute für die Zukunft.

 

Dieter Dombrowski (CDU) stellt fest das Ideologie nicht ins Jagdrecht gehöre. Änderungen des Bundes müssen zwar umgesetzt werden aber das Landesjagdgesetz bleibe unverändert. Mit der > zielgerichteten Jagd < bis 15.1. werden Waldinteressen über Wildschutz gesetzt. Dieses Projekt, angesetzt auf 3 Jahre, wurde jetzt auf 5 Jahre verlängert ohne das ein Ergebnis vorliege und auch der Jagdbeirat nicht zur Verlängerung befragt wurde. Dies sei mit der CDU nicht machbar. Zur bleifreien Munition sei zu vermerken das auch hierfür keine Lebensmittelsicherheit vorliege.

 

Hubertus Kraut, Direktor beim Landesbetrieb Forst, stellte sich zu obigem Projekt. Der Forst müsse sich den politischen Forderungen stellen und diese auch umsetzen. Ziel dieser Forderung sei es ab 2015 Natur- und Kunstverjüngung im Wald ohne Gatterung durchzuführen. Um dieses Problem darzustellen seien in diesem Jahr noch gemeinsame Veranstaltungen von Forst und Hegegemeinschaften geplant. Die Statistik des letzten JJ beim Forst ergab das trotz verlängerter Jagdzeit kein höherer Bockabschuss erreicht wurde.

 

Karl-Heinz Marschka (NABU) ist auch Mitglied des LJV Brandenburg. Die Zusammenarbeit beider Verbände sei ein wichtiges Thema auch wenn in manchen Bereichen keine Übereinstimmung vorhanden sei. Auch er sehe die Monokulturen durch erneuerbare Energien mit Unbehagen. Ebenso sei der geplante Bau von Windkraftanlagen in Wäldern äußerst problematisch.

 

Baron von Weber Chrustschoff (Gothaer Versicherung) vertritt die Auffassung des die Jäger Kulturträger sind. Ein bisher noch nicht angesprochenes aber hochbrisantes Thema stellte er vor. Bei bleifreier Munition sei das Problem " Ablenkverhalten " noch nicht ausreichen geprüft. Sollte dies größer als bei herkömmlicher Munition sein bedeutet dies auch einen höheren Risikifaktor, und dies würde bedeuten das dieser in die Kostenermittlung der Versicherer einfließe.

Zu deutsch: höhere Versicherungsbeiträge wären dann für uns denkbar !!!

 

Damit endete der öffentliche Teil der Veranstaltung.


Daten und Fakten zur Deligierten Versammlung können sie der nächsten Ausgabe unseres Mitteilungsblattes entnehmen.


 

Zum Ende des Jägertages waren wieder unsere Jagdhornbläser Hubertusstock zum Schaublasen für Jäger und Gäste gefordert. Als Abschluss des Tages wurde dem Weidgenossen und Jagdhornbläser Michael Hintze von unserem Präsidenten Dr. Bethe die Ehrennadel in Gold verliehen. Herzlichen Glückwunsch.


  Trophäe


Peter-C.Neigenfind

Öffentlichkeitsarbeit



Eingetragen von August | Aufrufe: 2706
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