Der Landesjagdverband Brandenburg
hatte zu diesem Symposium eingelanden und anspruchsvolle Themen vorbereitet.
Leider waren von 120 Meldungen nur
80 Jägerinnen und Jäger aus ganz Brandenburg erschienen !
Die Jagdhornbläsergruppe
Hubertusstock vom JV Bernau eröffnete die Veranstaltung.
Präsident Dr. Bethe begrüßte
Teilnehmer und Gäste.
Ulrich Hardt, Leiter der obersten Jagdbehörde,begrüßte
die Anwesenden und führte aus das die Wildbestände so hoch wie nie seien.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf durch Wildschäden in Feld und Forst.
Ina Martin vom
Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde referierte über die flächendeckende
Datenerhebung derNiederwildbesätze in 45
Referenzgebieten Brandenburgs. Der Rebhuhnbesatz ist deutlich abnehmend,
nur noch in 20% der Reviere vertreten. Fasane sind noch
häufig aber in geringem Bestand anzutreffen. Feldhasen liegen bei einer Bestandsdichte von etwa 6 auf 100 ha, dagegen ist
der Waschbärbestand stetig steigend.
Empfehlung für Rebhühner ist die
Jagd einzustellen und bei Feldhasen nur Gesellschaftsjagden durchzuführen
wenn der Bestand über 20 je 100 ha liegt. Dem
Abschuss des "Weihnachtshasen" steht dabei nichts im Wege.
Klaus Mordhorst, ehemaliger Leiter
des Lehrrevieres Groß Kreutz ermahnte, der Artenschwund im Lebensraum Feld, stehe gegen die Pflicht zum Erhalt
eines artenreichen Wildbestandes. Jäger stellen sich nicht gegen die Energiewendesondern gegen die Art der
Durchführung. Für die Einrichtung und Erhalt des Lehrrevieres bedankte er sich
u.a. bei den beteilgten Behörden, dem Forst, dem
JV Brandenburg und der NABU.
Friedhelm Schmitz-Jersch von der
NABU erläuterte das Interessen des Jagdverbandes und der NABU oft nicht weit
auseinander stehen. So seien die Interessen bei den Problemen von
Windkraft, Solar, Maisanbau u.w. zu erkennenund sollten auch gemeinsam vertreten
werden. Auch die NABU beführworte z.B die Anlegung von Bejagungsstreifen.
Dr. Frank Tottewitz führte aus das
Schwarz- und Rehwild das dominante Wild in Brandenburg sei. Rotwild
verzeichnete in den letzten 40 Jahren aber einen
Anstieg um 238%. Durch statistische Erhebungen konnte nachgewiesen werden das
dieBestände höher als angegeben sind.
Einen Mindestabschuss in der Jugendklasse sei zu fordern. Beim Schwarzwild sei 2008/2009 ein Bestand von 202
Stück auf 10.000 ha ermittelt worden. Hier muß der Bestand dringen
gestoppt, besser aberreduziert werden. Die Wildbewirtschafter
müßten flexibel reagieren.
Dr. Egbert Gleich, ebenfalls vom
Kompetenzzentrum Eberswalde, stellte das Äsungsverhalten in den Vordergrund.
Gerade in den Wintermonaten (Oktober bis
April) sei die verfügbare Äsung für das Wild ein Problem. Dazu kommen noch dieZerschneidung der Lebensräume sowie
Störungen durch menschliche Aktivitäten.
Als Gast stellte uns Josef Müggli
die Jagd in der Schweiz vor. Hier werden Revier- und Patentjagd durchgeführt.
Diese ist aber auch nur nach bestehen einer
Jägerprüfung mögliche. Das erste Bundesjagdgesetz in der Schweiz wurde 1876verabschiedet. Es diente aber
überwiegend dem Schutz des Wildes. Jetzt wird durch Besucherlenkung in Wald und
Flur eine Schutzfunktion erreicht. Eine
Besonderheit ist der Schrotschuss bei Gesellschaftsjagden auf Rehwild. Es gibt
dabei aberstrenge Auflagen. Schussabgabe nur
auf ruhig ziehendes oder stehendes Wild bei einer Entfernung von min. 10m und
max. 30m. Bei Schneelagen darf ab 1.11. keine Gesellschaftsjagd mehr
durchgeführt werden.
Das Problem Wolf ist in der Schweiz nicht so hoch angesiedelt da es
nicht die Jäger sondern die Schäfer betreffe.
Im Schlusswort verwies Dr. Bethe das
Wildschadenregulierung nicht nur bei uns kritisch betrachtet werde. In
Tschechien seien die Jäger (Jagdgesellschaften)
auch zum Ersatz verpflichtet. Allerdings nur wenn der Landwirt nachweisen kanndas er ebenfalls Maßnahmen zur
Wildschadenverhütung getroffen habe. Sei keine Einigung möglich entscheide ein
Gericht.
Da die Gerichtstermine oft erst
5 - 6 Jahre später beginnen hat sich sicherlich vieles dann schon erledigt.Trotzdem, ohne Dialog mit dem
Landwirt gibt es keine Lösung von Wildschäden.
Die Jagdhornbläser Hubertusstock
beenden den offiziellen Teil.
Der Verfasser vermißte in der
Veranstaltung die Vertreter des Landesbetrieb Forst. Speziell die
Ergebnisse der Jagdzeitverlängerung auf den Rehbock hätten sicherlich viele
Jäger interessiert.
Bei der Beteiligung unserer
Jägerschaft dürfte wohl der Tiefpunkt erreicht sein. Außer 6 Jagdhornbläsern
waren lediglich 2 Mitglieder des JV Bernau und ein
Gast erschienen. Das bei kostenloser Nutzung eines Busses von Eberswalde überBernau nach Beelitz und zurück.
Kommentar ......................... !!